Die Covid19-Pandemie hat die weltweite Luftfahrt- und Touristikindustrie im abgelaufenen Jahr besonders hart getroffen. Das Infektionsgeschehen und die damit verbundenen Reisebeschränkungen haben dazu geführt, dass seit Mitte März der weltweite Flugverkehr nahezu zum Erliegen gekommen ist und sich nur zögerlich von dieser historischen Krise erholt. Dabei war der Luftfrachtsektor weniger stark betroffen als der Passagierverkehr, der immer noch erheblich eingeschränkt ist.
Auch der Linz Airport konnte sich den Folgen dieser einzigartigen Situation nicht entziehen. „Die Corona-Krise hat für die gesamte europäische Luftverkehrswirtschaft - und damit auch für die Flughäfen - gravierende Folgen. Unsere Prioritäten waren einerseits, unsere Kunden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aber auch die MitarbeiterInnen der Partnerunternehmen am Flughafen zu schützen, anderseits aber auch den Flugbetrieb aufrecht zu erhalten und dabei die Kosten des laufenden Betriebes an die aktuelle Situation anzupassen. Mein Dank gilt allen Beteiligten, unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, dem Betriebsrat, aber auch unseren externen Partnern, die alle dazu beigetragen haben, dass wir diese Herausforderung bestmöglich bewältigen konnten“, so Norbert Draskovits, Geschäftsführer der Flughafen Linz GesmbH.
Luftfrachtsektor zum Jahresende wieder auf Kurs
Die Covid19-Pandemie hinterließ auch im Luftfrachtverkehr ihre Spuren, das war speziell im 2. Quartal deutlich spürbar. Mit Jahresmitte gelang die Kehrtwende. Seit September lagen die monatlichen Tonnagen bereits wieder über denen des Vorjahres. Die abgefertigten Tonnagen im 4. Quartal des Jahres 2020 wuchsen um 10,2% gegenüber dem 4. Quartal des Jahres 2019.
In den vergangenen Jahren bemühte sich der Flughafen Linz intensiv um die Aufnahme neuer Frachtflugverbindungen. Mitte April 2020 nahm Turkish Cargo die regelmäßige Frachtflugverbindung Linz-Istanbul auf, was sich äußerst positiv auf die geflogenen Tonnagen auswirkte.
Bei der geflogenen Fracht verzeichnete der Linz Airport einen Zuwachs von 37,2% auf 11.147 Tonnen. Maßgeblich für den Zuwachs bei der geflogenen Fracht war die Aufnahme der Frachtflugverbindung Linz-Istanbul.
Passagierverkehr stark beeinträchtigt.
Mit Beginn der Covid19-Pandemie kam der Passagierverkehr am Linz Airport nahezu vollständig zum Erliegen. Die Linienflugverbindungen nach Düsseldorf und Frankfurt mussten ausgesetzt werden. Die Wiederaufnahme dieser Strecken ist für Ende März geplant.
Im Charterflugverkehr standen rund 26 wöchentliche Urlaubsflüge auf dem Programm. Aufgrund der Reisewarnungen und Reisebeschränkungen konnten die Reiseveranstalter letztendlich aber nur drei wöchentliche Flüge in der Sommersaison durchführen.
Im Linienverkehr wurden 36.551 Passagiere abgefertigt (-85,7%).
12.824 Passagiere reisten im Charterverkehr (-92,6%).
Beim Ausweichverkehr verzeichnete der Flughafen 1.943 Passagiere (-67,2%)
Insgesamt wurden im letzten Jahr 51.318 Passagiere (-88,2%) abgefertigt.
Linz Airport: Fahren auf Sicht auch 2021
Für das Jahr 2021 gilt für den Linz Airport im Hinblick auf den Passagierverkehr „Fahren auf Sicht“: „Für die gesamte Luftverkehrs- und Touristikbranche ist die Covid19-Impfung ein wesentlicher Schritt. Sie erhöht das Sicherheitsempfinden der Kunden und wird dazu führen, dass die Nachfrage anspringt. Wir gehen davon aus, dass die Linienflüge nach Düsseldorf und Frankfurt zum Sommerflugplan 2021 - wenn auch mit reduzierten Frequenzen – wieder aufgenommen werden. Die Reiseveranstalter haben aktuell 18 wöchentliche Urlaubflüge für die kommende Sommersaison geplant. Bulgarian Air Charter wird ein Flugzeug in Linz stationieren. Auch Corendon Airlines wird Linz wieder mit mehreren wöchentlichen Flügen im Programm haben. Wir werden aber weiterhin „auf Sicht“ fahren, da uns das vergangene Jahr gezeigt hat, dass es immer wieder zu neuen Entwicklungen kommen kann. Wir gehen davon aus, dass das Passagieraufkommen im Jahr 2021 moderat steigen wird. Das „vor“ Covid19-Passagieraufkommen werden wir sicherlich erst in einigen Jahren wieder ausweisen können“, so Norbert Draskovits.