Die Arbeit am Passagier Service Counter

Man ist pünktlich am Flughafen angekommen, mit dem Koffer in der Hand geht es zum Check-In. Die Vorfreude ist groß und im Gedanken befindet man sich bereits in seinem Urlaubsland. Während des Check-ins jedoch kommt das böse Erwachen, der Reisepass ist abgelaufen. 
Nun ist guter Rat teuer, wie und wo kommt man zu einem Notpass und hilfesuchend wendet man sich an die Mitarbeiter des Passagier Service Counters. 

Der Passagierservicecounter- Anlaufstelle für alle abfliegenden und ankommenden Passagiere

Zwischen Ankunfts- und Abflughalle befindet sich der Passagierservicecounter. Der Aufgabenbereich der Mitarbeiter ist vielfältig und abwechslungsreich. Speziell für alle abfliegenden und ankommenden Passagiere stehen die Mitarbeiter für Fragen aller Art als erste Anlaufstelle bereit. Zusätzlich flexibel sein, heißt es für manche von ihnen, da in ihrem Dienstplan auch Arbeitstage im General Aviation Center vorgesehen sind. 

Der Servicegedanke am Passagier steht an erster Stelle

Servicestelle: 

Der Passagier Service Counter ist Dreh- und Angelpunkt für viele Serviceleistungen. Das beginnt beim Check-In, wo für den Vorabend-Check-In oder das Übergepäck die anfallenden Gebühren verrechnet werden. Auch wird hier eine Hilfestellung für Fragen zum Online-Check-In geboten oder noch kurzfristig beim Ausdrucken von Tickets unterstützt.
Möchten Passagiere die Fastlane nutzen oder einen Zugang für die VIP-Lounge erwerben, ist auch hier der PSC die richtige Anlaufstelle. 

Gefragt sind die Mitarbeiter auch bei der Ankunft einer Maschine. Bei vermisstem oder beschädigtem Gepäck wird bei der Schadensmeldung geholfen, oder wenn es um die Koordination der Zollabwicklung geht, wird ebenfalls unterstützt. 

Parkplatzkasse: 

Eine der Hauptaufgaben ist die Verwaltung der Parkplatzkasse. Diese geht von der Produktion der Parkkarten bis zur Bezahlung. Kommt es zu einem technischen Problem der Anlage oder funktioniert ein Parkticket bei der Ausfahrt nicht, die Kollegen sind sofort um eine Problemlösung bemüht. 
Das Bestellwesen für die Reisebüros und -veranstalter ist hier ebenso ein Teil der Parkplatzverwaltung wie die Abrechnung am Monatsende. Die Betreuung der Kassenautomaten steht ebenfalls auf der Aufgabenliste. Einmal in der Woche werden alle Bargeldeinnahmen entleert und einmal im Monat erfolgt eine Komplettentleerung der gesamten Dotation. 
 

Auskunftsstelle:

 
Die Mitarbeiter des Passagier Service Counters sind die Stimme nach außen und fungieren als Bindeglied zwischen allen internen Abteilungen und auch externen Firmen am Flughafen. Sämtliche Anfragen, die über die Telefonzentrale eingehen, werden von den Kollegen vom PSC oder GAC kompetent beantwortet oder weitergeleitet. Häufig geht es hier um Anfragen zum Flugplan oder Auskünfte zu aktuellen Ankunfts- und Abflugzeiten. Oft wird auch bezüglich der Gepäcksvorschriften nachgefragt, wie schwer darf ein Koffer sein, was muss man beim Packen beachten usw. Während „Vielflieger“ routiniert ihre Reisen abwickeln, kommt es bei Menschen, die selten fliegen, häufig zu vielen Fragen. Da heißt es oft, Geduld haben und fünfmal den Weg vom Parkplatz zum Check-In erklären und so manchen aufgeregten Urlauber schon im Vorfeld beruhigen.
Auch per Mail kommen viele Anfragen, die ebenfalls beantwortet oder weitergeleitet werden. 
Anfragen und Anliegen vor Ort, wie: „Wo geht es zur Aussichtsterrasse?“, ist eine viel gestellte Frage von Ausflüglern, die das Fluggeschehen beobachten möchten. 
Abholer, die die Ankunftszeit nachfragen, Urlauber, die den richtigen Parkplatz suchen, Passagiere, die Schließfächer oder die Toiletten suchen, all das wissen die Kollegen geduldig zu beantworten. 
Das Team vom PSC kümmert sich auch darum, dass ankommende Urlauber mit Informationen zu Ausflugszielen und aktuellen Veranstaltungen in Linz und Oberösterreich versorgt werden. 
Wenn der bestellte Mietwagen nicht bereitsteht oder das Taxi für die Fahrt in die Stadt bestellt werden muss, die Mitarbeiter des PSC helfen mit Rat und Tat weiter. 

Es gibt aber auch Situationen, die den PSC-Mitarbeitern viel Fingerspitzengefühl abverlangen. Denn manchmal müssen sie als Seelentröster in vielen Lebenslagen fungieren. Ist es die Nacktkatze aus Frankreich mit Bankverbindung in Gabun, die nicht angekommen ist oder die unter Artenschutz stehende Karettschildkröte aus Neuseeland, welche trotz überwiesener Kosten, sich nicht an Bord befindet. Es kommt auch immer wieder vor, dass Abholer auch vergebens auf hübsche junge Frauen oder Männer aus dem Ausland warten, die zuvor großzügig finanziell unterstützt wurden.  

Anlaufstelle für Führungsgruppen: 

Der PSC ist auch Anlaufstelle für Führungsgruppen, die sich hier für die gebuchte Führung anmelden und auch die entsprechende Gebühr dafür entrichten. 

Autoservice: 

Der Flughafen Linz bietet in Kooperation mit einigen Autohäusern ein Hol- und Bringservice, den sogenannte Car, Check & fly, für das Fahrzeug an. Das Auto wird vor dem Abflug am Parkplatz abgestellt, und der Schlüssel und die Papiere beim Passagier Service Counter abgegeben. Das Autohaus holt das Fahrzeug ab und stellt es nach dem Service – rechtzeitig vor Ankunft der Reisenden – wieder am Flughafen ab. Nach der Ankunft holen sich die Passagiere Schlüssel und Papiere wieder beim PSC und kommen stressfrei nachhause. 

Anforderung für die Arbeit am Passagier Service Counter 

Ein Maturaabschluss wird für die vielfältigen und abwechslungsreichen Aufgaben im Bereich des PSC bei allen Mitarbeitern vorausgesetzt. Sehr gute Englischkenntnisse sind ein Muss, weitere Fremdsprachenkenntnisse sind natürlich von Vorteil. 
Der Flughafenbetrieb erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Abteilungen und Teams. Die Fähigkeit zum selbständigen und genauen Arbeiten sowie die Bereitschaft, im Schichtdienst an Wochenenden und Feiertagen Dienst zu machen, sind für diesen Job Voraussetzung.  
Verlässlichkeit, Spontanität, Belastbarkeit und guter Umgang mit Menschen und Zahlen, sowie Geduld für die vielen verschiedenen Charaktere unserer Passagiere sind Charaktereigenschaften, die man mitbringen sollte.  

Tagesablauf

Der Dienst startet, noch bevor die ersten Passagiere das Terminal betreten. Nach dem Hochfahren der Telefonanlage und dem Aktivieren aller Rechner und Bildschirme verschaffen sich die Mitarbeiter zuerst einmal einen Überblick, was der Tag mit sich bringen wird: welche Flüge stehen am Flugplan, gibt es für den heutigen Tag Besonderheiten, gibt es noch etwas vom Vortag abzuarbeiten. Dann kommen auch schon die ersten Passagiere und mit den vielfältigen Aufgaben vergeht der Dienst im Nu. Um 14 Uhr ist Schichtwechsel und Dienstübergabe. Um für einen reibungslosen Übergang zu sorgen, gibt es ein kurzes Briefing mit einem Rückblick und der Vorschau, welche Aufgaben noch anfallen. Vor Dienstschluss wird noch die Kassa gemacht und zu Betriebsschluss um 23 Uhr, nachdem der letzte Passagier das Terminal verlassen hat, endet auch der Dienst für die Mitarbeiter am PSC. Um 5 Uhr geht es dann für die nächste Kollegin oder den nächsten Kollegen wieder los. 

Flughäfen sind Orte voller Energie und Bewegung. Hier treffen Kulturen aufeinander, Reisende aus aller Welt strömen durch die Terminals, und die Vorfreude auf neue Abenteuer liegt in der Luft. Diese internationale Atmosphäre bereichert das Arbeitsumfeld und ermöglicht es, vielfältige Erfahrungen zu sammeln. 

Als Mitarbeiter an einem Flughafen hat man die Gelegenheit, anderen zu helfen. Ob es darum geht, Passagieren mit eingeschränkter Mobilität Unterstützung anzubieten oder bei Notfällen und Krisensituationen zu reagieren, die Arbeit kann einen direkten Einfluss auf das Wohlbefinden und die Zufriedenheit der Reisenden haben. Die Möglichkeit, anderen in schwierigen Situationen behilflich zu sein, ist sehr erfüllend und macht stolz.