Grünes Ährenfeld Flughafengebäude von Landseite | © Linz Airport
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Schnittstelle Flughafen

Umwelt & Nachhaltigkeit: Lärm- und Klimaschutz am Linz Airport

Als Ausgangspunkt für unsere Urlaubsreisen ist der Linz Airport für viele ein Sehnsuchtsort und erzeugt somit positive Bilder in unseren Köpfen. Auch als wichtiger Wirtschaftsstandort, in dessen Umfeld viele Arbeitsplätze entstehen, hat der Flughafen eine große Bedeutung. Dieses Image und auch die positive Auswirkung auf die Gesellschaft und die Wirtschaft führt in der Öffentlichkeit und auch bei den Anrainern zu einer positiven Sichtweise. Wo Licht ist, ist auch Schatten und starke Wirtschaftsräume mit leistungsfähigen Verkehrsträgern stellen für die Umwelt eine große Herausforderung dar. Lärm- und Klimaschutz am Linz Airport bedeutet einen Interessenausausgleich zwischen Ökonomie und Ökologie. Dem schonungsvollen Umgang mit der Umwelt kommt eine große Bedeutung zu und führt zu verstärktem Einsatz von intelligenten und innovativen Technologien.
Dies betrifft die Themenfelder Lärmschutz, Klimaschutz, Naturschutz und Kreislaufwirtschaft.
In diesem Blog betrachten wir besonders die Bereiche Lärm- und Klimaschutz am Linz Airport und die kontinuierliche Verbesserung in den Bereichen Umwelt, Qualität und Sicherheit. 

Lärmschutz und Fluglärm

Lärm ist die wohl am stärksten wahrgenommene Umweltauswirkung und ein sensibler Umgang mit diesem Thema stellt jeden Flughafen vor besondere Herausforderungen. Es ist wichtig, die Kommunikation zum Thema Lärm- und Klimaschutz am Linz Airport transparent und offen zu gestalten. 

Personen betrachten etwas auf Laptop | © Priscilla du Preez Unsplash

URIS-Beirat beschäftigt sich mit aktuellen Umweltthemen

Um Transparenz zu erreichen, wurde im Jahr 1999 der sogenannte URIS-Beirat ins Leben gerufen. 
URIS = Umfeld Rückkoppelungs- und Informations-System 
In diesem Beirat sind neben dem Flughafen, dem Bundesministerium für Landesverteidigung und Austro Control alle Anrainergemeinden und die BH Linz-Land vertreten sowie Interessensgruppen wie Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer und Industriellenvereinigung. 
In diesem Kreis werden aktuelle Umweltthemen und Anliegen von Anrainern erörtert und bearbeitet. Die Moderation erfolgt durch einen unabhängigen Dritten. Durch diesen direkten Austausch konnten viele Themenfelder bereits erfolgreich bearbeitet werden. 

Lärmkarte | © Linz Airport

Lärmkarten stellen die Lärmbelastung in der Umgebung dar

Ein wichtiger Schritt zu mehr Transparenz im Lärm- und Klimaschutz am Linz Airport ist die Erstellung einer Fluglärmkarte. Darin wird die Fluglärmbelastung in der Umgebung des Flughafens dargestellt und alle 5 Jahre neu bewertet. Es handelt sich hier um eine strategische Lärmkarte, die einen 24-Stunden-Durchschnittswert darstellt und keine individuelle Lärmbelastung zeigt. Diese Karte dient somit der strategischen Planung und wird herangezogen, einheitliche Bewertungsmethoden auf den österreichischen Verkehrsflughäfen darzustellen. 
Ergänzend dazu hat der Flughafen Linz drei Lärmmessstationen installiert, welche jede Lärmepisode aufzeichnen. Dabei sind die beiden fixen Stationen bei der Feuerwehr in Oftering bzw. beim Stadtfriedhof in Traun stationiert. Die Positionierung der dritten, mobilen Station wird jeweils im Rahmen der URIS-Sitzungen mit den Bürgermeistern der Anrainergemeinden vereinbart. Derzeit ist sie in der Ortschaft Staudach positioniert. 
Die Messdaten sind online abrufbar und werden in Verbindung mit der Flugspuraufzeichnung vom Amt der OÖ Landesregierung Abt. Umweltschutz und dem Flughafen ausgewertet. 

Mobile Lärmmessstation | © Linz Airport

Maßnahmen zur Vermeidung von Fluglärm

Wir wissen nun, wie der Lärm aufgezeichnet wird, aber was wird gemacht, um Fluglärm zu minimieren? 

Dazu tragen folgende Maßnahmen bei:  

  • In der „Zivilluftfahrzeug-Lärmzulässigkeitsverordnung ZLZV 2005“ wurde festgelegt, dass nur „lärmarme“ Flugzeuge auf österreichischen Zivilflugplätzen landen dürfen. Das heißt, die Flugzeuge dürfen einen Grenzwert (Kapitel 3 des ICAO-Anhangs) nicht überschreiten. Alle modernen Verkehrsflugzeuge entsprechen dieser Norm. 

  • Neue An- und Abflugrouten wurden österreichweit definiert. Dadurch entstanden kürzere Flugstrecken und somit weniger Verkehr und weniger Lärm für dichtbesiedelte Gebiete. Auch wird versucht, durch eine Auffächerung der Flugrouten die punktuelle Belastung zu entzerren. 

  • Flüge außerhalb der Betriebszeiten sind nur in begründeten Fällen (z.B. Ambulanzflüge zur medizinischen Notversorgung oder Flüge, die Verspätung haben) möglich, Anrainergemeinden und Behörden werden darüber laufend informiert. 

Klimaschutz am Linz Airport

Neben dem Lärm- hat auch der Klimaschutz am Linz Airport oberste Priorität. Ohne Zweifel ist das Flugzeug am Linz Airport die Hauptquelle für die Umweltbelastung. Durch die Verbrennung von Treibstoffen und Gas entstehen neben dem umweltschädlichen CO2 auch Schadstoffe, wie Stickoxide, Kohlenmonoxid oder Kohlenwasserstoff und in geringem Maße auch Feinstaub. 
Der zweitgrößte Anteil stammt von der Flugzeugabfertigung und das ist jener Bereich, bei dem ein Flughafen die Emissionswerte beeinflussen kann. Das gilt auch für die Beheizung und Kühlung der Gebäude. 

Thermische Sanierung des Passagierbereichs Drehtür | © Linz Airport

Linz Airport senkt den CO2-Ausstoß bis 2050 auf Null

Mit Inkrafttreten des Kyotoprotokolls, das eine Begrenzung langlebiger Treibhausgase vorsieht, haben sich die österreichischen Flughäfen verpflichtet, die Treibhausemissionen kontinuierlich zu vermindern und bis zum Jahr 2050 den CO2-Ausstoß auf Null zu senken.
Eine Senkung des Energieverbrauches hilft, Ressourcen zu schonen und Luft- und Klimaschadstoffe zu reduzieren. 
Darauf wird bei der Planung bzw. Sanierung von Gebäuden Rücksicht genommen und es wird versucht, die nötige Energie möglichst umweltfreundlich zu beziehen und erneuerbare Ressourcen zu nutzen. Auch beim Fuhrpark/Mobilität wird die Anschaffung neuer Fahrzeuge nach diesen Kriterien beurteilt.

Zwischen 2008 und 2018 wurden die gesamten CO2-Emissionen um 40% am Linz Airport verringert. Die jährlichen Gesamtemissionen lagen 2018 bei 7.281 t CO2. Dies entspricht etwa der jährlichen Gesamtemission einer Gemeinde von 790 Einwohnern (Berechnung lt. UBA 9,1 t pro Kopf-Verbrauch).  Der Linz Airport ist ein relativ kleiner CO2-Emittent. Die Gesamtemissionen liegen im Vergleich zum Flughafen Wien bei 2 %. 

 

Montage LED Lampen am Vorfeld | © Linz Airport

Die Senkung beim Stromverbrauch ist ein wichtiger Teil des Klimaschutzes 

Unabhängig davon, dass der Flughafen Linz den Strom 100% CO2-neutral bezieht, ist ihm eine Reduzierung des Stromverbrauches ein großes Anliegen. Dabei ist der größte Stromverbraucher am Linz Airport die Beleuchtung. Um diese zu optimieren, wurde die Steuerung automatisiert und den Betriebszeiten angepasst. Ziel des Flughafens ist es, die gesamte Beleuchtung auf LED-Technologie umzurüsten. Am Vorfeld und im Passagierterminal wurde schon erfolgreich umgerüstet, was sich positiv auf den Stromverbrauch auswirkt. Aber auch die Wärmeausstrahlung wurde so verringert und die Klimaanlagen mussten somit weniger kühlen. Die Umrüstung brachte einen weiteren ökologischen Vorteil, die Reduzierung von Quecksilber, das in den Leuchtmitteln enthalten war. 

Photovoltaikanlage auf Dach Kalthalle | © Linz Airport

Photovoltaik-Anlagen am Linz Airport 

Der Flughafen Linz besitzt eine der größten Photovoltaikanlagen auf einem österreichischen Flughafen. Am Frachtterminal 1 und 3 wurde in Kooperation mit der Energie AG eine Anlage errichtet, eine weitere wurde auf dem Gebäude der Kalthalle und des Hangars mit der Linz AG realisiert. Diese haben eine Spitzenleistung von 550 kWp. Der Strom wird in das Versorgungsnetz der beiden Kooperationspartner eingespeist. Nach 20 Jahren gehen die Anlagen in das Eigentum des Flughafens über und werden einen Teil der Stromversorgung vor Ort übernehmen. Ein weiteres Photovoltaik-Projekt startete 2020. Die Anlage erzeugt rund 100.000 kWh/Jahr und speist den Strom direkt in den Hauptverteiler der Fracht ein. Als Vergleich dazu kommt der jährliche Stromverbrauch eines 4-Personen-Haushaltes bei 4.000 bis 5.000 kWh zu liegen, abhängig davon, ob auch das Warmwasser mit Strom erzeugt wird. Das bedeutet, dass mit der neuen Photovoltaik-Anlage etwa 20 Haushalte ein Jahr lang mit Strom versorgt werden können. 

 

Auch der Fuhrpark wird zukunftsfit gemacht

Von den 182 eingesetzten Fahrzeugen, sind neben 111 dieselbetriebenen Fahrzeugen auch 71 Fahrzeuge mit Elektroantrieb im Einsatz. Die Umrüstung auf einen umweltfreundlichen Elektrofuhrpark wird konsequent umgesetzt und die dafür erforderliche Infrastruktur sukzessive ausgebaut. So wurde ein Wasserversorgungsfahrzeug auf Elektrobasis angeschafft und als alternative Antriebsform ist eine solarbetriebene Luftfahrzeugtreppe im Einsatz. Kurzstrecken innerhalb des Flughafengeländes werden besonders umweltfreundlich zurückgelegt, mit dem Fahrrad! 

Lärm- und Klimaschutz am Linz Airport ist eine kontinuierliche Herausforderung und bedeutet ständige Weiterentwicklung. Es ist noch ein weiter Weg, aber wenn dieser konsequent weiterverfolgt wird, kann das angestrebte Ziel eines CO2-neutralen Betriebes (NET Zero 2050) erreicht werden. 

Mehr zu diesem Thema finden Sie auf der Homepage unter Nachhaltiger Flugverkehr am Linz Airport.